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Geschichte |
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Die Gründung der GWK 1956/57 hängt
mit der Ersteigerung eines Fragments des "Familienbildes
des Grafen Johann II. von Rietberg" zusammen, das der Münsteraner
Künstler Hermann tom Ring 1564 gemalt hat. 1955 ersteigerte
Paul Pieper, der damalige Kustos und spätere Direktor des
Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte
in Münster, bei einer Sotheby's-Auktion in London das Bildfragment
mit den sogenannten "Gräfinnen von Rieberg". Ein
"Risikokauf", wie er selber meinte. Im Bieterwettstreit
hatte er nämlich das Ankaufsbudget, das ihm der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) als Träger des Museums zur Verfügung
gestellt hatte, ohne Genehmigung um 30% überschritten.
Schock und Gründungsinitiative 1956
Zunächst waren der Landesrat für Kultur, Robert Paasch,
und der damalige Landesdirektor, Dr. Anton Köchling, über
diese Eigenmächtigkeit schockiert. Nach einer Krisensitzung
musste Paul Pieper auf Fundraising-Tour gehen, um das Loch im
Haushalt des LWL zu stopfen. Dabei war er äußerst erfolgreich:
Zahlreiche westfälische Unternehmer sagten ihm Geld zu, so
dass er mehr zusammenbekam, als er für die Tilgung seiner
Bild-Schulden benötigte. Von dem, was übrig blieb, kaufte
er für sein Haus gleich zwei weitere Bilder in London, diesmal
von Hermanns Vater, Ludger tom Ring d. Ä. Noch immer aber
blieben Restgelder.
Inspiriert vom Mäzenatentum der Unternehmer und von der Hoffnung
getragen, für die Kunst und Kultur in der Region weitere
private Förderer zu gewinnen, gründete sich unter Führung
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zum Jahreswechsel 1956/57
eine Fördergesellschaft in Public-Private-Partnership unter
dem Namen "Gesellschaft zur Förderung der westfälischen
Kulturarbeit". Diese war bis Anfang der neunziger Jahre an
die Kulturpflege-Abteilung des LWL angeschlossen, und der Landesrat
für Kultur des LWL führte von 1957 bis 1992 ihre Geschäfte.
Förderschwerpunkte der Kulturarbeit 1957 –
1992
Förderpriorität genossen zunächst das
Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
sowie die übrigen westfälischen Kunst- und Heimatmuseen,
außerdem die zeitgenössische Kunst, wobei schon damals
Nachwuchstalente besondere Berücksichtigung fanden, sowie
die westfälische Literatur und die Musik.
Neuaufstellung der GWK 1992
1992 wurde mit Dr. Hartwig Lahrmann ein hauptamlicher Geschäftsführer
eingestellt und die GWK neu aufgestellt. Seit 1995 unterstützt
die GWK unter dem Motto "Die Besten fördern" herausragende
junge westfälische Künstlerinnen und Künstler,
entwickelt und veranstaltet Kulturprojekte für die Region
und ermuntert Unternehmen und Privatpersonen, sich für die
Kunst in Westfalen-Lippe zu engagieren. Dr. Susanne Schulte ist
seit 1995 Geschäftsführerin der GWK, Vorsitzender des
Kuratoriums war von 1995 bis 2009 Dr. Heiko Winkler, Vorstandsvorsitzender
des Westfälischen Provinzial Versicherung. Friedhelm Nolte,
Landesrat für Kulturpflege des LWL, war von 1992 bis 2000
Vorsitzender des Vorstandes. Ihm folgte in dieser Funktion von
2000 bis 2008 Prof. Dr. Karl Teppe. Seit 2009 hat die LWL-Kulturdezernentin
Dr. Barbara Rüschoff-Thale den Vorsitz der GWK. Der Vorsitzende
des Vorstandes der Provinzial Holding Nord-West, Ulrich Rüther,
war von 2010 bis Ende 2014 Vorsitzender des GWK-Kuratoriums. Seit
2015 steht Markus Reinhard, Vertriebsvorstand der Provinzial NordWest
Lebensversicherung AG, dem Kuratorium vor.
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