Theresa
Frölich | GWK-Förderpreis 2007
*1977 in Göttingen, lebt in Köln
1997 - 2000 Studium der Theologie und Germanistik in Bonn |
2001 – 2006 Studium an der Kunstakademie Münster
bei Guillaume Bijl und an der Kunstakademie München bei
Klaus vom Bruch
www.theresa-froelich.de
Mit ihren Installationen, die sie z.T. durch die Vorführung
von inhaltlich verwandten Spiel- und Dokumentarfilmen oder Videoarbeiten
anderer Künstler sowie durch Originaltöne ergänzt,
fragt Theresa Frölich nach den Bedingungen der Konstruktion
persönlicher Identität und Freiheit und nach dem Zustandekommen
individueller Weltbilder im Medienzeitalter. Raumgreifende Seilverspannungen
verbinden überlebensgroße Zeichnungen aus Nägeln
und Seilen, deren Motive der christlichen Tradition ebenso wie
Computerspielen und der Hirnforschung entstammen, oder ausgesuchte
mannshohe Reproduktionen von Screenshots aus dem Online-Spiel
"Second Life" miteinander. Auch den Betrachter beziehen
sie physisch in dieses Netzwerk ein. Die Künstlerin stellt
von der Alltags-umgebung separierte Erlebnisräume her,
die wie virtuelle Welten wirken. Doch statt die Eintretenden
"einzuwickeln", komplett zu absorbieren und in eine
ästhetische Parallelwelt zu entführen, verführen
sie sie, über ihr eigenes biologisches und kulturelles
Vernetztsein nachzudenken. Theresa Frölich fordert zur
kritischen Reflexion sowohl der computergenerierten künstlichen
Realitäten als auch der sinnstiftenden Systeme der Tradition,
d.h. aber letztlich: zur Freiheit im universalen Netzwerk auf.
Susanne Schulte
Laudatio zum GWK-Förderpreis 2008