Daniel Burkhardt: Zwielicht
 

14. Oktober 2012 bis 20. Januar 2013

Kunstverein Bochum
www.kunstverein-bochum.de

Ausstellungsraum Haus Kemnade
An der Kemnade 10
45527 Hattingen
Tel. 02324 – 30268

Öffnungszeiten:
Di. – So. 11 – 17 Uhr

Die Videoarbeiten Daniel Burkhardts beziehen ihr Material weitestgehend aus einem persönlichen Archiv von Bildern und Aufnahmen einer vordergründig unscheinbaren Motivwelt, einer ständig erweiterten Sammlung, die der Künstler gleichsam als Schichtungs- und Erinnerungssystem begreift. Die Aufnahmen dokumentieren dabei nicht nur das Geschehen vor der Kamera, sondern ebenso den Blick dahinter. Diese Materialsammlung bildet den Ausgangspunkt eines weitreichenden künstlerischen Prozesses, der unterschiedliche Stadien der Reduktion, Zuspitzung und Transformation durchläuft und dabei den dokumentarischen Charakter des Ausgangsmaterials ins Abstrakte, Fiktive sowie Subjektive weitet.

Mit "Zwielicht" entwickelt Daniel Burkhardt eine aufwendige Medieninstallation für den Ausstellungsraum des Bochumer Kunstvereins, die sich Grenzbereichen der Wahrnehmbarkeit widmet. Es geht um den Moment, in dem sich im Wechsel des Lichtes Formen und Farben ändern, in dem die Erkennbarkeit sich reduziert oder festigt und Bedeutungs- und Assoziationsebenen unscharf werden und sich gegeneinander verschieben. Erst in einem längeren Prozess des Schauens und Sammelns spärlich erfassbarer Informationen beginnen sich vorläufige Bilder zu bilden, stets unter Vorbehalt einer späteren Revision und Präzisierung. Der Arbeit liegt eine Konzeption zugrunde, welche die Strukturen und Bestandteile des Werks nicht als statische und unveränderliche Setzung begreift, sondern diese über die Laufzeit stetig umorganisiert und erweitert. Die Bilder der Videoprojektoren werden von Spiegeln zerteilt und so fragmentiert an die Wände des Ausstellungsraumes geworfen. Es entsteht eine Collage aus bewegten Bildern, die über die Ausstellungsdauer mit neuen Motiven angereichert wird und so ein kontinuierlich wachsendes Gewebe von Bezügen und Zusammenhängen generiert.

Daniel Burkhardt, geboren 1977 in Bochum, lebt heute in Köln. Er studierte audiovisuelle Medien im Fachbereich Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seit 2004 sind seine Arbeiten in Gruppenausstellungen, Screenings und Live-Performances in renommierten Galerien und Museen, bei Video- und Kurz?lmfestivals zu sehen, z.B. beim New York Video Festival, beim Internationalen Filmfestival Rotterdam und den Internationalen Kurz?lmtagen Oberhausen, beim Milano Film Festival und im Centre Pompidou Paris, im Museum Reina So?a Madrid sowie im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt oder bei der ARTE Video Night. Daniel Burkhardt erhielt zahlreiche Preise, darunter den GWK-Förderpreis Kunst, den Marler Video-Kunst-Preis sowie den DEW21-Kunstpreis 2010.
(Reinhard Buskies


 
   
 
 

 

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