Ralf Witthaus
Vortrieb – das aquatile Denkmal. Rasenmäherzeichnung

Im Rahmen des Projektes "Der Gahlensche Kohlenweg"
mehrerer Kunstvereine des Ruhrgebietes
Mähaktion 10. – 15.08.2009
Richtfest: Samstag, 15.08.2009, 17 Uhr
Das Kunstwerk ist zwei Wochen lang jederzeit zu besichtigen

Veranstalter: galerie januar e.V.
www.galerie-januar-ev.gmxhome.de
www.gahlenscher-kohlenweg.de


Auf der Parkfläche des Wiesentals in Bochum werden vom 10. bis 15. August 2009 Bahnen in den Rasen gemäht. Formal paraphrasieren sie die dunklen Linien am Boden des Freischwimmerbeckens des angrenzenden Schwimmvereins Blau-Weiss Bochum. Anders aber als im Schwimmbad verlaufen die Bahnen im Rasen nicht parallel, sondern ohne ablesbare Systematik. Sie sind gerade, aber von unterschiedlicher Länge. Zudem überlagern sie sich, ähnlich wie beim Mikadospiel, stellenweise. Insgesamt nimmt die Zeichnung die Landschaftsform des sanft geschwungenen Wiesentals mit seinem gewundenen Wegesystem Richtung Wasser auf. Zugleich jedoch bildet sie in ihrer strengen Geradlinigkeit einen reizvollen Gegensatz dazu. Die Blick- und Fließrichtungen, die Distanzen des Flanierens sind mit ihr in Szene gesetzt. Die ca. zwei Meter breiten Bahnen laden zum Spazieren ein. Sie gewähren neue Blicke auf das vertraute Terrain und erinnern daran, dass hier früher zwei Bäche flossen, die eine Wassermühle antrieben.
Das temporäre Denkmal entsteht in ca. einer Arbeitswoche, und ist für etwa 14 Tage sichtbar. Der Rasen wird bis zur Grasnarbe entfernt. Er regeneriert sich selbstständig – nach etwa 3 Wochen ist es, als hätte auf der 10.000 qm Wiesenfläche das Kunstwerk nie existiert.