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Zu
den Arbeiten von Silke Brösskamp schreibt Rita Kersting, Kunstverein
Düsseldorf:
"Silke Brösskamps Interesse an einer suggestiven, humorvoll-unheimlichen
Über-Realität. wird auch in einer großen – ursprünglich
gezeichneten – Traumvision sichtbar, in der meterhohe rosa Blütenblätter
oder zungenhafte Flammen durch drei Fenster in den Raum zu dringen scheinen
– ein Teil einer lockenden Riesenpflanze von bedrohlicher Präsenz,
die allein durch die viereckigen Wandausschnitte draußen in Schach
gehalten zu werden scheint. Doch die in Brösskamps Atelier entstandenen
Züchtungen breiten sich wie ein höchst lebendiger Virus im Bahnhof
Eller aus. 'Tarnung’ ist der Titel einer aus hunderten von Blättern
bestehenden Papierarbeit, die weniger an der Wand installiert als aus
ihr herauszukriechen scheint. Vor dem musealen Hintergrund ist der Titel
eine Farce, Camouflage wäre hier nur mit weißen Blättern
möglich, jedoch rekurriert die Künstlerin auf die Natur, die
ihr immer wieder als Fundus dient und von der sie sich doch weit entfernt.
'Tarnung’ vereint Zeichnung, Druck, Scherenschnitt, Raumskulptur
und Bild, es ist ein auskrakendes, wucherndes Werk, das militärische
Disziplin und zufällige Komposition, Handarbeit und Technik, natürliche
und kulturelle Phänomene hinterfragt und das Vertraute mit dem Unheimlichen
verwechselt."
Die in Köln
arbeitende Künstlerin hat an der Kunstakademie Münster
bei Reiner Ruthenbeck und Katharina Fritsch studiert.
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