GWK Kunst- und Literaturpreise
im Gesamtwert von 21.000 Euro vergeben

Herausragende bildende Künstler und Autoren zeichnet die GWK Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit in diesem Jahr wieder aus. Vier Förderpreise im Gesamtwert von 21.000 Euro gehen an junge Schriftsteller und Künstler, die in Westfalen geboren sind oder dort leben und arbeiten.

Die zwei GWK-Kunstpreise gehen an die 33-jährige Verena Schaukal aus Münster, die nach dem Studium in Stuttgart und Prag derzeit bei Guillaume Paris in Paris studiert, und an die gleichaltrige Susanne Kutter aus Rheine. Susanne Kutter lebt in Berlin und war Meisterschülerin von Paul Isenrath an der Kunstakademie Münster. Mit 8.000 Euro pro Preisgeld pro Person ist der GWK-Kunstpreis einer der höchstdotierten Förderpreise Deutschlands.

Mitglieder der Jury waren der GWK Kunstpreisträger Matthias Beckmann aus Berlin, Prof. Katharina Hinsberg von der Hochschule für Künste Bremen, Ursula Kortmann vom Kuratorium der GWK, der Direktor des Josef Albers Museums Bottrop, Dr. Heinz Liesbrock, sowie der Leiter der Kunsthalle Göppingen, Werner Meyer, und der Geschäftsführer des Kunstvereins Münsterland in Coesfeld, Dr. Uwe Schramm, außerdem der Ausstellungsmacher und Galerist Dr. Ralf-P. Seippel aus Köln.

Verena Schaukal, so die Jury, breche mit ihren so perfekten wie witzigen Computeranimationen der Bilder auf Lebensmittelverpackungen die falsche Idylle der Werbewelt und unterlaufe die schönen Bilder, die sich der Konsument von der Wirklichkeit macht. Ironisch und anarchisch mache Susanne Kutter in ihren Installationen, Einvironments und Fotografien die existenzielle Bedrohtheit der Räume erfahrbar, in denen wir uns heimisch einrichten, als gäbe es dauerhaft Ordnung, Sicherheit und eine heile Welt.

Zwei mit je 2.500 Euro und extra honorierten Lesungen dotierte Literaturpreise gehen an den 33-jährigen Hendrik Jackson, der in Münster aufwuchs, heute in Berlin lebt, und an Nicolai Kobus aus Hamburg, der 1968 in Stadtlohn geboren wurde.

Mitglieder der Jury waren Cornelia Jentzsch, Kritikerin für den Deutschlandfunk, für Deutschlandradio und die Frankfurter Rundschau aus Berlin, ebenfalls aus Berlin kamen Frauke Meyer-Gosau, Redakteurin der Zeitschrift „Literaturen“, und Dr. Thomas Poiss, Literaturkritiker u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Lehrer an der Humboldt-Universität. Außerdem jurierten Ursula Rolinck, GWK-Kuratoriumsmitglied aus Steinfurt, Hendrik Rost, der letztjährige GWK-Literaturpreisträger aus Gescher und Reto Ziegler aus Wien, Lektor der Edition Korrespondenzen.

Die Jury zeichnete Hendrik Jackson wegen seiner radikalen und kreativen Instrumentierung der Sprache aus. Virtuos verarbeite er verschiedenste Sprach- und Assoziationsebenen und die Welt-Bilder diverser Jahrhunderte zu einem ganz eigenen, höchst zeitgenössischen, zeitkritischen Stil. Nicolai Kobus sei ein Meister der Form, der auch die klassischen lyrischen Formen perfekt beherrsche, und ein Meister des Denkens aus der Sprache heraus. Dabei laufe das Formale niemals leer. Metrum und Reim seien abwechslungsreich, auch ironisch, eingesetzt, und stützen unterschiedlichste Töne sowie das Gedankliche und das spielerische Moment der Gedichte.

Die Preise werden am 4. Dezember 2004 im Alten Hof Herding in Coesfeld verliehen. Die Preisträgerausstellung wird am selben Tag im Kunstverein Münsterland in Coesfeld eröffnet.