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Im Rahmen der
REGIONALE 2004 wurde die Saline Gottesgabe am Kloster Bentlage, die unter Johann
Conrad Schlaun im 18. Jahrhundert ausgebaut worden war, restauriert und der Park
des ehemaligen Kurgartens am Gradierwerk neu gestaltet.
Als Auftakt eines spartenübergreifenden Kunstprojekts zum Thema Salz haben
Jupp Ernst, Joachim Knobloch, Ursula Neugebauer, Dietmar Schmale, Gottfried Schumacher
und Karin Veldhues sowie Seth Turner Skulpturen und Installationen geschaffen,
die auf die "Gottesgabe" reagieren. Nach den genannten Künstlern
erwarten wir im Sommer die Autoren Stefan Beuse, Anke Velmeke und Nicolai Kobus
mit neuen literarischen Texten rund um’s "weiße Gold". Außerdem
gibt es die Uraufführung einer Komposition von Urso Rojko nach einem poetischen
Text von Ales Steger. Kulturhistorische Vorträge runden die Reihe ab. |
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Kunstausstellung
Skulpturen und Installationen zum Thema Salz
Jupp Ernst, Joachim Knobloch, Ursula Neugebauer, Dietmar Schmale, Gottfried Schumacher
und Karin Veldhues, Seth Turner.
Eröffnung:
Sonntag, 20.06.2004, 20 Uhr
Ort: Saline Gottesgabe
Ausstellungsdauer: 20.06. – 03.10.2004, ganztägig
Veranstalter: Kulturforum Rheine, GWK
Telefon: 0 59 71 – 9 1 84 81
Salz, das "Weiße
Gold" aus Bentlage, war jahrhundertelang ein begehrtes Handelsgut, das auf
der "Salzstraße" zum Salzhof in die Bischofsstadt Münster
geschafft und dort weiter verhandelt wurde. Aus der Hochzeit der Salzgewinnung,
dem 18. Jahrhundert, stammt die umfängliche Salinenanlage in Bentlage. Die
Salzgewinnung selbst geht aber schon bis auf das Mittelalter zurück. Salz
ist essentieller Bestandteil jeglichen irdischen Daseins, es hat nicht nur als
das "Weiße Gold" des Mittelalters Geschichte geschrieben, es spielt
auch heute noch – fast unbemerkt von Öffentlichkeit – in der
Industrie als wichtiger Rohstoff eine ganz herausragende Rolle. Nicht zuletzt
ist Salz auch in den großen Religionen der Welt von besonderer Bedeutung.
Erinnert sei hier nur an Jesu Worte an die Apostel: "Ihr seid das Salz der
Erde". An der Saline Gottesgabe werden sieben Künstler und Künstlerinnen
mit Installationen und Skulpturen ihre Stellungnahmen zum Thema Salz abgeben. |
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Ausstellung
"Salz aus Bernburg"
Anja Leu, Hartmut Schultz/1. Kunstkreis Sachsen-Anhalt
Ort: Schalterhalle der Stadtsparkasse Rheine (Hauptstelle),
Kardinal-Galen-Ring 33
Eröffnung: Donnerstag, 01. Juli, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: Donnerstag, 01.07. – Freitag, 23.07.2004
Öffnungszeiten: während der Schalterstunden,
Mo – Fr 8.15 – 16.30 Uhr
Veranstalter: Kulturforum Rheine, Stadtsparkasse Rheine, 1. Kunstkreis Sachsen-Anhalt,
ESCO Steinsalzwerke Bernburg
Auch in Rheines
Partnerstadt Bernburg (Sachsen-Anhalt) wird Salz gefördert, sogenanntes Steinsalz,
das in 500 m Tiefe bergmännisch gewonnen wird. Salz aus Bernburg ist auch
Thema der gleichnamigen Ausstellung vom 1. Kunstkreis Sachsen-Anhalt. Vorgestellt
werden Arbeiten von Anja Leu (*1967) und Hartmut Schultz (*1947), beide 1. Kunstkreis
Sachsen-Anhalt. Anja Leu beschäftigt sich in ihrer Druckgrafik und Malerei
mit dem Mineral Salz und der Vielfalt seiner kristallinen Strukturen. Hartmut
Schultz gibt künstlerische Eindrücke von der bergmännisch-industriell
geprägten Landschaft seiner Heimat wieder.
Ergänzend
zu den rein künstlerischen Arbeiten werden einige besonders interessante
Beispiele salzkristalliner Formen aus dem Bernburger Salzvorkommen gezeigt.
Zur Eröffnung
wird Herr Dr. Klaus einen einführenden Vortrag zum Steinsalzabbau in Bernburg
halten, wobei ein kurzer Dokumentationsfilm in eindrucksvollen Bildern noch einmal
den Salzabbau vor Ort vorstellt. |
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Lesung
Stefan Beuse, Nicolai Kobus, Anke Velmeke
Sonntag, 04.07.2004, 11 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Veranstalter: Kulturforum Rheine, GWK
Eintritt: 5 EUR, Schüler und Studenten: 1 EUR
Telefon: 0 59 71 – 91 84 81
In speziell für
„Cum Grano Salis” verfassten Texten thematisieren drei herausragende
junge Autoren in ganz unterschiedlicher Weise das Salz.
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Mit
Stefan Beuse (* 1967, Hamburg) ist ein Autor zu Gast, dessen Romane und Erzählungen
das Dunkle unter den glatten Oberflächen von Erfolg, Familie und Wohlstand,
den Riss im Getriebe des Alltaglebens entdecken. Ihre suggestiv-soghafte Spannung
entsteht aus der perfekten Mischung von Sprach-Drive und Kriminalmomenten, von
psychologischer Analyse und Zeitgeistkritik. |
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Anke
Velmekes (*1963, Geisenheim) Prosa vereint einen subjektiven, ganz eigenartigen
Blick auf das Außergewöhnliche im Alltäglichen mit dem Präzisen,
auch ins Surreale und Traumhafte wuchernden Ausdruck des Inneren. Die Autorin
choreographiert die Handlung assoziativ in Bildern, Szenen und Episoden. Ihre
Sprache ist kontrolliert und kalkuliert, dabei hochmusikalisch und zum Greifen
konkret. |
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Der
Lyriker Nicolai Kobus (*1968, Hamburg) schreibt Gedichte von spröder Melancholie
und hohem Formbewusstsein. Er setzt kühles Pathos ein, um es zu brechen,
Ironie kippt er in Ernst und lässt in seinen eigenen Texten fremde Stimmen
sprechen. Kritisch beleuchten die Verse die Gewissheiten des Lebens und setzen
Zweifel und Einsichten in anschauliche Bilder.
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Märchenerzählen
am Kamin
"Vom kostbaren Salz und anderen irdischen Schätzen"
Donnerstag, 15.08.2004, 19.30 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Remise
Veranstalter: Europäische Märchengesellschaft, Kulturforum Rheine
Eintritt: 7 EUR, ermäßigt 5 EUR
Telefon: 0 59 71 – 91 84 20
Vom kostbaren Salz
und anderen irdischen Schätzen wie Gold und Edelsteinen, aber auch von Erde,
Ton und Kohle erzählt Everhard J. Drees, ein Märchenerzähler aus
dem Münsterland, der mit seinen alten Erzählungen in hochdeutscher und
plattdeutscher Sprache besonders Erwachsene fasziniert. Über seine jüngste
CD „Märchen aus dem Machangelland“ schrieb die Presse: „Nach
dem Hören kann man gar nicht anders, als das alte Märchenbuch hervorzuholen
und darin zu schmökern.“ |
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Vortrag
beim Bentlager Forum
"Die Bedeutung der Saline Gottesgabe in Bentlage
für die Wirtschaft Westfalens"
Prof. Dr. Peter Johannek, Universität Münster /
Institut für Vergleichende Städteforschung
Sonntag, 01.08.2004, 11 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Veranstalter: Kulturforum Rheine, Kloster Bentlage gGmbH
Eintritt: 5 EUR, Schüler und Studenten: 1 EUR
Telefon: 0 59 71 – 91 84 81
Die Salzgewinnung
in Bentlage reicht weit ins Mittelalter, bis in die Regierungszeit des Bischofs
Siegfried von Münster (Reg. 1022- 1032) zurück. In der Klosterzeit (ab
1437) unter den Kreuzherren wurde der Salinenbetrieb wohl zunächst überwiegend
zur Deckung des Eigenbedarfs betrieben. Erst unter den Edelherren von Velen (nach
1611) erlebte die Saline Bentlage eine erste Blütezeit. Nach den Zerstörungen
des 30-jährigen Krieges erfolgte unter der von Fürstbischof Clemens
August gegründeten Salinen-Sozietät eine grundlegende Modernisierung
der Saline unter der Leitung des bekannten Salinenspezialisten Freiherr Joachim
Friedrich von Beust (ab1738). Die Bedeutung der Saline Bentlage im überregionalen
Wirtschaftsgefüge des Mittelalters und der frühen Neuzeit arbeitet dieser
Vortrag heraus. |
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Vortrag
beim Bentlager Forum
"Geschichte und Technologie von Tröpfelgradierwerken"
Arnold Beuke,
Stadt- und Bädermuseum, Bad Salzuflen
Sonntag, 05.09.2004, 11 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Veranstalter: Kulturforum Rheine, Kloster Bentlage gGmbH
Telefon: 05971-918481 oder 05971-918400
Eintritt: 5 EUR, Schüler und Studenten: 1 EUR
Auf Grund des enormen
Energiebedarfs suchten Salinisten (Salzsieder) seit dem 16. Jahrhundert nach immer
neuen Methoden, die schwachprozentige Rohsole durch Verrieselung und Verdunstung
„heraufzusetzen“, um damit den Brennstoffverbrauch beim Versieden
deutlich zu senken. Am vorläufigen Ende der Entwicklung steht die Methode
der Dorngradierung, ein Verfahren, das dem findigen Salinisten Joachim Friedrich
Freiherrn von Beust (1697-1771) zugeschrieben wird. Dieser wirkte zunächst
in Thüringen, dann in der Schweiz und schließlich in Westfalen, wo
er auch die seinerzeit hochmoderne Salinenanlage in Rheine-Bentlage in den Jahren
von 1743-45 anlegte. Der Vortrag ist dem Wirken des berühmten Salinisten
gewidmet und stellt zudem die damalige Hochtechnologie der Tröpfeldorngradierung
vor. |
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Vortrag
beim Bentlager Forum
"Vom Salz in der Suppe und auf unserer Haut"
Prof. Dr. Uwe Becker, Fritz Haber Institut der Max Planck Gesellschaft, Berlin
Sonntag, 12. 09.2004, 11 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Beginn: 11 Uhr
Veranstalter: Kulturforum Rheine, VHS Rheine, Kloster Bentlage gGmbH
Eintritt: 5 EUR, Schüler und Studenten: 1 EUR
Telefon: 0 59 71 – 91 84 81 oder 0 59 71 – 91 84 00
Salz ist für
jegliches irdische Leben von existentieller Bedeutung. Körperflüssigkeiten
und Zellstrukturen weisen einen überaus hohen Salzgehalt auf. Die regelmäßige
Aufnahme von Salzen über die tägliche Nahrung ist lebensnotwendig. Die
Verdauung der Nahrung erfolgt wiederum mit Hilfe von wässerigen Lösungen
und Säuren. Überschüssige Salze werden über die Haut (Schweiß)
und den Harn ausgeschieden. Die heilende und desinfizierende Wirkung auf Hauterkrankungen
und Wunden, Atemorgane etc. ist ein weiterer Aspekt des Salzes. Wie an anderen
mitteleuropäischen Salinenanlagen, besann man sich auch hier in Rheine-Bentlage
auf die Heilwirkung des Salzes, indem man ab 1890 zu der bestehenden Salinenanlage
einen Bade- und Kurbetrieb einrichtete. Was Salz in unserem Körper bewegt,
und warum ein Leben ohne Salz nicht möglich ist, das stellt dieser Vortrag
dar. |
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Konzert
und Lesung
Lyrik von Ales Steger und Musik von Uros Rojko
Vorgetragen von Reinbert Evers (Gitarre), Annette Kleine (Gesang), Robert Aitken
(Querflöte) und Stephan Froleyks (Percussion)
Sonntag, 19.09.2004, 17 Uhr
Ort: Kloster Bentlage, Festsaal
Veranstalter: Kulturforum Rheine, GWK
Eintritt: 5 EUR, Schüler und Studenten: 1 EUR
Telefon: 0 59 71 – 91 84 81
Mit dem Dichter
Ales Steger (*1973 Ptuj, Slowenien) und dem Komponisten Uros Rojko (*1954) kommen
zwei führende Vertreter ihrer Kunst in Europa nach Bentlage. Ales Steger
schrieb speziell für "Cum Grano Salis" prosanahe Lyrik, die Uros
Rojko, Komponist und Professor an den Hochschulen in Ljubljana und Karlsruhe,
für ein vierköpfiges Ensemble vertonte. Das Werk wird in Bentlage uraufgeführt.
Ales Stegers Gedichte
sind Reisen ins Innere. Sie erschaffen eine imaginäre, traumdurchzogene,
doch im dichterischen Bild ganz plastisch werdende Welt. Die Verse tragen das
Bewusstsein, dass nichts und niemand sich gleich bleibt. Hochmusikalisch und atmosphärisch
dicht machen sie das bewegte Leben der Seele erfahrbar.
Der Komponist Uros
Rojko geht in seinem Werk konsequent den Weg musikalischer Verinnerlichung. Naturharmonischen
Verhältnissen verpflichtet, entwickeln seine Stücke eine unverwechselbare
und außergewöhnlich zeitgemäße Tonsprache. Sie sind strukturell
klar, ihr Vortragsgestus ist urmusikantisch. Dabei breiten sie eine Mikrophysik
des Klangs aus, die zugleich bezaubernd einfach und faszinierend ist. |
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