GWK-Literaturpreis 2015 an die Lyrikerin Sonja vom Brocke  

Den diesjährigen Literaturpreis der GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit erhält die 35-jährige Lyrikerin Sonja vom Brocke. Der Preis ist mit 5.000 Euro und der Aufnahme in ein Förderprogramm der GWK dotiert. Sonja vom Brocke, die in Hagen geboren wurde und heute in Berlin lebt, zeichne sich durch einen schöpferischen Sprachgebrauch aus, der Abstraktion und Abbild, Assoziation und Konstruktion, hohen Ton und Alltagswendung, Logisches mit Verstandes- und Vernunftwidrigem originär, kühn und suggestiv kombiniere. Ihre rhythmisch und klanglich klug austarierten Gedichte und Prosagedichte durchziehe, so die dreiköpfige Jury, eine "zauberhafte Unbegreifbarkeit". In ihnen verströmen sich die Bedeutungen der Worte in faszinierende Mehrdeutigkeit und Unfassbarkeit, so dass die geläufige Kategorie des Sinns und selbstverständliche Verstehens­mechanismen provokativ und produktiv in Frage gestellt sind. Mit den semantischen Grenzen der herkömmlichen Sprache öffnen Sonja vom Brockes Texte die Grenzen und die Begrenztheit der alltäglichen Wahrnehmung und des gewöhnlichen Denkens hin auf das Unheimliche und Haltlose, die Haltlosigkeit und Unbeherrschbarkeit der Existenz. Der GWK-Literaturpreis wird zusammen mit den GWK-Förderpreisen für Musik und Kunst am Sonntag, den 15. November 2015 in Dortmund überreicht.



Die Jury zum GWK-Förderpreis Literatur 2015 bildeten (v.l.) André Hille von der "Textmanufaktur", der Schriftsteller und GWK-Preisträger Christoph Wenzel und die Leiterin des Literaturhauses Leipzig, Birgit Peter.

 
   
 


 

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