Gleichzeitigkeit. Modelle der Simultaneität in den Wissenschaften und Künsten  

"Sinus" , David ScheidlerDie Wahrnehmung des Menschen scheint seit der Moderne eine Zäsur erfahren zu haben. Was früher nach Modellen der zeitlichen und räumlichen Kontinuität organisiert war, stellt sich nun verstärkt asynchron und mehrdimensional dar. Nicht erst Einstein hat in "Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie" Simultaneität als adäquate Zeit-Raum-Kategorie beschrieben, indem er die Bewegungs- und Standpunktbezogenheit im Objekt-Beobachter-Modell dynamisch inter­pretierte. Auch in Film, Literatur, Fotografie, Architektur und Philosophie wurden Modelle der Gleichzeitigkeit entworfen, um im Anschluss an die Krise der Erkenntnis (Kant, Nietzsche) und den Kulturwandel der Moderne neue, an die pluralen und flexibilisierten Lebensbedingungen des 20. und 21. Jahrhunderts angepasste Formen der künstlerischen Darstellung und wissenschaftlichen Analyse zu schaffen. Die Konferenz "Gleichzeitigkeit – Modelle der Simultaneität in den Wissenschaften und Künsten" vom 3. bis 5. Mai 2012 am Leonardo-Campus Münster beschreibt Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft, die den Paradigmenwechsel von linearen zu simultanen Zeitkonzepten erhärten. Vier junge bildende Künstler – Matthias Danberg (Düsseldorf/Münster), Jun Jiang (Münster/Shanghai), David Scheidler (Enschede), Peter Schloss (Düsseldorf / Bochum) – reflektieren das Thema in eigens für das Projekt entwickelten Installationen.

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