blind date – ein deutsch-chinesisches Kunstprojekt


 
   

Orte
Galerie Münsterland in Emsdetten, Saline Gottesgabe beim Kloster Bentlage in Rheine, DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel

Zeit
3. Juli – 14. August 2005

Eröffnung
Sonntag, 3. Juli 2005 an drei Orten – um 11 Uhr in der Galerie Münsterland, 15 Uhr Saline Gottesgabe beim Kloster Bentlage und 18 Uhr im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst

Mit
Wiebke Bartsch – Carsten Gliese – Anja Jensen – Jin Feng –
Jin Jiangbo – Lin Yilin – Maik und Dirk Löbbert – Heide Pawelzik –
Andreas Rosenthal – Shen Shaomin – Su Yuan und Peng Yu – Xu Tan

Weitere Info:
www.kulturforum-rheine.de

China boomt. Mit der Wirtschaft des Landes floriert die Kunst. In Europa aber wächst das Interesse an China nicht nur als Markt. So sind nicht nurmehr die alte Tuschmalerei und die Philosophie des Yin und Yang hierzulande populär, auch die aktuelle chinesische Kunst erfreut sich zunehmend höchster Anerkennung in Fachkreisen und Bekanntheit beim Publikum.

Als einer der ersten Vermittler zeitgenössischer chinesischer Kunst in Nordrhein-Westfalen treten das Kulturforum Rheine und die Kloster Bentlage gGmbH, die Galerie Münsterland e.V. in Emsdetten, das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst und die GWK auf. In Kooperation mit dem Shanghai Duolun Museum of Modern Art hat die hiesige Veranstaltergemeinschaft vom 3. Juli bis 14. August zum „blind date“ eingeladen. Sieben international bekannte chinesische Künstlerinnen und Künstler treffen sieben renommierte deutsche Künstler bei einer gemeinsamen Ausstellung. Die Künstler kannten einander vor diesem Projekt nicht – daher der Titel „blind date“ – und bestreiten nun zusammen die Ausstellung an drei Orten des Münsterlandes, die beredt von der Geschichte des Alten Europa zeugen. In der Galerie Münsterland in Emsdetten, in der Saline Gottesgabe beim Kloster Bentlage in Rheine und im Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel ist mit den vierzehn Akteuren aus Deutschland und China eine große Spannbreite zeitgenössischer internationaler Kunst zu sehen.

Der chinesische Kooperationspartner, das Shanghai Duolun Museum of Modern Art, ist das einzige staatliche Museum für zeitgenössische Kunst in der Volksrepublik. Sein Chefkurator Gu Zhenqing gilt als der ausgewiesenste Kenner der chinesischen Kunstszene und ist selbst international bekannt. Er wählte die chinesischen Künstler für „blind date“, die allesamt Absolventen der führenden Kunsthochschulen des Landes sind, aus.

Aus Shanghai, Guangzhou und Peking, den Zentren der chinesischen Gegenwartskunst, kommen der 1957 geborene Medienkünstler Xu Tan, der wegen seiner künstlerischen Gesellschaftskritik seine Stelle als Hochschullehrer verlor, und die 42-jährigen Jin Feng und Jin Jiangbo, die beide multimedial und installativ arbeiten. Außerdem das Künstlerpaar Sun Yuan und Peng Yu, Jahrgang 1972 und 1974, das Videos seiner Live-Performances und eine Installation zeigt. Shen Shaomin, der 1956 geboren wurde und derzeit in Australien lebt und arbeitet, stellt überlebensgroße phantastisch-absurde Skulpturen aus Knochenmehl und Leim aus. Lin Yilin, Jahrgang 1962, emigrierte 2001 nach New York. Er machte mit Installationen und provokativen Performances in den Straßen Shanghais Furore. Alle Künstler haben ihre Arbeiten mehrfach außerhalb Chinas, in Europa, den USA und Australien gezeigt, Jin Jiangbo, Lin Yilin und Xu Tan u.a. etwa auch als Teilnehmer der 50. Biennale in Venedig oder der Berlin Biennale.

Auf deutscher Seite stehen ihnen renommierte Künstlerinnen und Künstler aus Düsseldorf, Köln und Münster gegenüber. Die 1968 geborene Bildhauerin Wiebke Bartsch provoziert durch ihre unheimlich-skurrilen Puppen aus Stoff, Füllmaterial und Ton. Anja Jensen, Jahrgang 1966, zeigt auf ihren großformatigen Farbfotos inszenierte Kontroll- und Beobachtungssituationen. Heide Pawelzik, 1942 geboren, setzt sich in ihren großflächigen Installationen mit dem Thema Ordnung und Gewalt auseinander. Eher formal arbeiten der 40-jährige Carsten Gliese aus Köln, wenn er auf großflächigen Leinwänden Fotografien verfremdeter Modelle des Ortes zeigt, an dem seine Poster hängen, sowie Andreas Rosenthal (Jahrgang 1950), der seine Zeichnungen als großformatige transparente Schabzeichnungen oder als Zeichenbretter in ganz unterschiedlichen Materialien realisiert. Maik und Dirk Löbbert, 1958 und 1960 geboren, schließlich nehmen in ihren Arbeiten behutsame, jedoch signifikante Eingriffe in das Lebensumfeld vor. Im Frühjahr 2007 werden die beteiligten deutschen Künstler Arbeiten im Shanghai Duolun Museum präsentieren.

Die Ausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kreis Steinfurt und der Stadt Rheine, den Sparkassen im Kreis Steinfurt, der Stadt Emsdetten und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, von apetito Rheine, den Firmen Schmitz, Waeco und wedi aus Emsdetten.