ARCHIV 2003 |
Esther Rutenfranz: „tagundnachtgleiche“ Esther Rutenfranz, 1967 in Steinfurt geboren, studierte an der Kunstakademie Münster, wo sie Meisterschülerin von Prof. J. Zellmann war. Im Katalog zur Ausstellung „tagundnachtgleiche“ schreibt Allison Plath-Mosley unter dem Titel "Das subtile Blitzen": "Wie vermag man das Flüchtige festzuhalten, das Zerbechliche zu stärken, das Immaterielle manifest zu machen? Bei Esther Rutenfranz erweist sich Folgendes als gegeben: Zum einen Familienfotos, die als gestellte Bilder die flüchtige Vergangenheit einer Kindheit in sich gefangen halten; zum anderen Bilder des Tages, die die nächtliche Welt des Unbewußten bevölkern und sich in Träume verwandeln, um dann bei Tageslicht ihre erneute Verarbeitung und Wandlung in neue Bilder des Tages zu erfahren. Diese unterschiedlichen Bilder sind stete Begleiter - und beteuern dauerhaft ihre Anwesenheit, auch wo sie sich in Fotoalben abgelegt und archiviert finden oder wo man sie verdrängt und vergessen glaubt. |
Stephan, 2000 Acryl, Öl auf PVC |
Sie
bestimmen die Ordnungsmuster des Lebens, tauchen regelmäßig unaufgefordert
im Alltag als Erinnerung oder als die Reaktivierung eines von den Ruinen der aktiven
Alltagsbewältigung verschütteten Gedankens auf. Das muß so sein.
Ohne diese bildlichen Vorgaben besäßen wir keine Anhaltspunkte, die
es uns erlauben würden, unser mimetisches Vermögen zu üben: nachzuahmen.
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