ARCHIV 2000
 

Alexander Braun, Karin Geiger


Museum Bochum  
9.12.2000 - 28.01.2001


 
 

 

Alexander Braun:
Neue Bilder aus Filz

Alexander Braun zeigt neue Bilder aus Filz, die sich mit dem Tod auseinandersetzen. Während seines Stipendienaufenthaltes in der Chinati Foundation in Marfa, Texas, entdeckte der Künstler den spielerisch-heiteren Umgang der mexikanischen Kultur mit der Tatsache, dass wir mitten im Leben vom Tod umfangen sind. Den Mexikanern ist, vor allem um den 1. November herum, eine kleine Todes-Figur, Nippes oder Kunst, täglicher Begleiter, im Auto, auf Parties an Gräbern, im Büro, im Kinderzimmer etc. In Anlehnung an die südamerikanische Integration des "Sensenmannes" als eines freundlichen Freunds, auch im Hinblick auf die hiesigen Totentänze, spielt Alexander Braun mit unserem nordeuropäisch düsteren Todesbild. In mühevoller Näharbeit hat er unter Verwendung des empfindlichen, "lebendig-warmen" Materials Filz und heller, schmeichelnder Farbtöne, großformatige, weißgrundige Bilder mit tanzenden Skeletten geschaffen, die "lockere", mal poetisch verschlüsselte, mal deutlichere Sprüche schwingen. Nicht bitter, sondern heiter ironische, im besten Sinn: humorvolle Todesbilder - die eigentlich vom Leben erzählen.

 
       
 

Karin Geiger, Garage sale

Karin Geiger fotografiert Menschen und ihre Räume: Menschen in ihren Innen- und Außenräumen, aber auch nur diese Räume, ohne ihre Bewohner und Benutzer, als metaphorische Orte von Identität. In ihren Arbeiten stehen verschiedene Genres der Fotografie gleichberechtigt nebeneinander, etwa fotojournalistische Techniken oder Schnappschüsse, die Bildsprache der sozialanthropologischen Dokumentation oder der Architekturfotografie. Karin Geiger verbindet soziologische und soziale mit wahrnehmungspsychologischen Problemstellungen und stellt sich in ihrem Werk der Frage nach der fotografischen Repräsentation selbst.