ARCHIV 2000 | ||
Markus Kleine-Vehn 23.
- 30.6.2000 |
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Markus Kleine-Vehn zeigt Computeranimationen. „roombug II“ besteht aus vier Monitoren, auf denen animierte Roboterkäfer zu sehen sind, die raumbezogene Mimikry betreiben. Dazu schreibt Sabine Maria Schmidt im Ausstellungskatalog: „Mit dem „roombug“ ist eine „zukünftige technoide Lebensform“ erfunden, die als kybernetisches Instrumentarium eine exakte ästhetische Ordnung entwickeln könnte. Sie dient dem Erfinder als künstlerisches Mittel einer systematischen und leidenschaftlichen Dekonstruktion von Raum, Architektur und Gegenständen. Der „roombug“, der käferähnliche Roboter, speichert Scans von zerlegten Raum- und Oberflächenstrukturen. Mimkryartig passt er sich so den Strukturen der Räume an, die er durchwandert. Er verkörpert - die kontinuierliche Ausweitung seiner Speicherkapazitäten vorausgesetzt - die Möglichkeit einer Fassbarkeit von Unendlichkeit von Räumen. Welche Vorstellung, dass alle Räume, die je durchschritten wurden, in einer Person oder einer „Wunschmaschine“ (Deleuze/ Guattari) gespeichert und immer abrufbar sind. Der „roombug“ imitiert mit seiner Repräsentationsäshtetik ein organisches Vorbild. Er kommt heran, streckt seinen Kopf heraus und klappt die Flügel auf. Er transportiert Informationen über Wand, Boden und Decke eines Raumes, ebenso wie über dessen Details. Ausgehend von seiner bisherigen Funktion als Medium digitaler Decollage wäre es denkbar, dass Nachfolger dieses Prototyps als flexibles Präsentationsboard für Designer oder Architekten entwickelt würden. Der „roombug“ ist geistig verwandt mit den Superminirobotern, an Insekten orientierte High-Tech-Entwicklungen, die militärische oder produktionstechnische Funktionen erfüllen, fliegen, spionieren, aufzeichnen, sich einnisten und gegebenenfalls töten können, doch teilt der Erfinder Markus Kleine-Vehn nicht deren Euphorie. Vielmehr verweist der Schöpfer mit seiner Namensgebung auf einen neuartigen Kammerjäger, der dem Roboter schnell das Leben aushauchen könnte: den spektakulären Computerbug.“ |
Markus Kleine-Vehn (1968*) studierte an der Kunstakademie Münster bei den Professoren Horst Gläsker, Timm Ulrichs und Mechthild Frisch, er war Meister-schüler bei Rainer Barzen. 1996 erhielt er den Akademiebrief. | |||
Einzelausstellungen | |||
1995 | Syntax Error - Wewerka Pavillon, Münster |
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1996 | Wahn und Wirklichkeit - Hermannstadtweg, Münster | ||
1997 | [:newhome] -
Forum Kunst, Weilheim/Teck [:mkvbombing] - Kunsthalle Recklinghausen/Schaufenster |
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1998 | [:mkvAlienprod]
- Simultanhalle, Köln [:unreal] - Moltkerei Werkstatt, Köln |
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1999 | 2 Captains 1 Mission
(mit Carsten Gliese) - Städt. Ausstellungshalle am Hawerkamp, Münster |
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Homepage: www.mkvbot.de |